Gnublin (GNU Board Linux) ist ein Freie Software/Freie Hardware-Eingebettetes-Linux-Board. Das Projekt zu diesem Board wurde von der Hochschule Augsburg 2007[1] gestartet um eine freie Lernplattform zu schaffen.[2]
Ziele[]
Schwerpunkt des Gnublin-Projektes ist es, einen einfachen Einstiegspunkt in die Embedded-Entwicklung zum Messen, Steuern, Regeln zu schaffen. Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch zur flexiblen Erweiterbarkeit durch jedermann wurde dabei von Anfang an auf OpenSource gesetzt (sowohl bei Hardware, als auch bei Software). Damit der Lernerfolg nicht nur auf diese Plattform angewandt werden kann, sondern auch ein Wissenstransfer auf andere Embeddedsysteme erfolgen kann, wurde auf eine handelsübliche Umgebung geachtet. Eine der Konsequenzen daraus ist es, dass eine vollwertige Linux-Umgebung auf dem System verfügbar ist. Damit werden für einen Entwickler bereits viele Schnittstellen zur Verfügung gestellt (u.a. Dateisysteme, Netzwerkstack, Entwicklungs- u. Testinfrastruktur).
Software[]
Auf den Gnublin-Board selbst läuft eine vollwertige Linux-Distribution (Debian 6)[3]. Diese stellt Netzwerkprotokolle, Dateisysteme, Schnittstellenprotokolle und einen Webserver zur Verfügung und müssen somit nicht selbst entwickelt werden. Auch besteht die Möglichkeit die Software selbst auf dem Gnublin zu entwickeln und zu übersetzen, da die Distribution bereits GCC und alle notwendigen Werkzeuge integriert hat.
Für die Software-Entwicklung wurde eine entsprechende Programmierschnittstelle zur Ansteuerung der verschiedenen Funktionen/Schnittstellen unter der GPL veröffentlicht, welche die Entwicklung eigener Software vereinfacht. Aus dieser Programmierschnittstelle wurden dann auch die Gnublin-Tools entwickelt, welche die Nutzung der verschiedenen Schnittstellen des Boards auch ohne Programmierkenntnisse ermöglichen.[4]
Hardware[]
Die Gnublins-Boards werden von der Firma Embedded Projects produziert und besitzen folgende Komponenten:[5]
- NXP-LPC3131 (ARM9), 32 MB SD-RAM und MicroSD-Kartenslot (bis 32GB für Betriebssystem, Programme, Daten etc)[2]
GNUBLIN Standard[]
- Mini-USB-OTG Schnittstelle (USB Device oder Host)
- USB serielle Konsole (RS232)
- 14 pol. Stecker für GPIO, Pulsweitenmodulation, Serial Peripheral Interface, I2C und Analog-Digital-Umsetzer
- je 3 digitale und analoge Ein-/Ausgänge via Klemmleiste
- 2-lagige Platine
- Abmessungen: 70mm x 70 mm
- Energiebedarf: ~0.5 Watt ( ~1 Watt incl. WLAN)[6]
GNUBLIN-LAN[]
wie GNUBLIN Standard, erweitert um
- RJ45 Netzwerkanschluss
- Echtzeituhr (Batteriegepuffert)
- USB-OTG über USB-Buchse statt Mini-USB
- Buchse zur optionalen externen Stromversorgung (7-12V)
- Relais
GNUBLIN DIP[]
- USB OTG
- 15 digitale Ein- & Ausgänge
- vier analoge Eingänge
- Pulsweitenmodulation, Serial Peripheral Interface, I2C
- Stromverbrauch: 0.1A bei 5Volt
- Formfaktor 40pol. DIP-Gehäuse
- Abmessungen: 18,3 mm * 54 mm
GNUBLIN Extended[]
- Mini-USB-OTG Schnittstelle (USB Device oder Host)
- USB serielle Konsole (RS232)
- 15pol. Stiftleiste für GPIO, PW, SPI, I2C, I2S und MCI
- 2*60pol. Anschlüsse der Adress- u. Datenleitungen des NXP-LPC3131
- 10pol. JTAG
- optionale externe Stromversorgung (7-12V)
Zubehör[]
Dank der modularen Bauweise gibt es mehrere anschlussfertige Module. Diese werden auch von der quelloffenen API, sowie den GNUBLIN-Tools unterstützt. Beispiele:
- Temperatursensor
- Relaisboard
- Display
- Echtzeituhr
- Ethernet-Anschluss
- Schrittmotorsteuerung
- CAN-Bus-Ansteuerung
Literatur[]
- Benedikt Sauter: Embedded Linux leicht gemacht. Artikelserie in elektor. (Teil 1: Ausgabe 497, Mai 2012, Teil 2: Ausgabe 498, Juni 2012, Teil 3: Ausgabe 501, September 2012, Teil 4: Ausgabe 502, Oktober 2012, Teil 5: Ausgabe 503, November 2012, Teil 6: Ausgabe 504, Dezember 2012, Teil 7: Ausgabe 505, Januar/Februar 2013).
- Ernst Ahlers: Knuffig. Embedded-Linux-Platine für 50 Euro. In: c't. Nr. 11, 2012, S. 67 (https://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2012/11/067_Knuffig).
- Markus Feilner: Das Gnublin-Board als Einsteiger- und Lernplattform für Embedded Linux. In: Linux-Magazin. Nr. 4, 2012 (http://www.linux-magazin.de/Ausgaben/2012/04/Gnublin).
Weblinks[]
Einzelnachweise[]
- ↑ Benedikt Sauter, Vortrag Linuxtag (PDF; 2,8 MB)
- ↑ 2,0 2,1 Markus Feilner: Das Gnublin-Board als Einsteiger- und Lernplattform für Embedded Linux. In: Linux-Magazin. Nr. 4, 2012 (http://www.linux-magazin.de/Ausgaben/2012/04/Gnublin).
- ↑ http://wiki.gnublin.org/index.php/Gnublin_Installer
- ↑ http://wiki.gnublin.org/index.php/API
- ↑ Herstellerseite mit Ausstattungsangaben
- ↑ http://wiki.gnublin.org/index.php/Stromverbrauch_Gnublin
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