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openTMS (Akronym für Open Source Translation Memory System) ist ein freies Übersetzungsspeicher-System, das ausschließlich auf offenen Standards beruht. Es ermöglicht also die Verwaltung einer Datenbank für Übersetzer, die Ausgangstext und übersetzten Text enthält und damit das Übersetzen erleichtern soll. Durch die Verwendung offener Standards ist das Datenformat der gespeicherten Daten prinzipiell nicht vom Anbieter abhängig.

Das System baut in weiten Teilen auf XLIFF, Translation Memory eXchange (TMX), Termbase Exchange Format (TBX) und zugehörigen Standards auf, um einen freien und ungehinderten Datenaustausch bei Übersetzungs- und Lokalisierungsprojekten sicherzustellen. Mit openTMS wird zwar ein standardmäßiger Arbeitsablauf für Übersetzungen implementiert, zugleich steht jedoch eine abgestufte Modularität zur Verfügung, um den Arbeitsfluss anpassen zu können.

Geschichte[]

openTMS wurde durch das Forum Open Language Tools (FOLT) initiiert. FOLT ist ein Forum und eine Arbeitsgruppe von Diensteanbietern im Bereich von Übersetzung und Dokumentation. Die grundlegenden Ziele von FOLT bestehen in der Unterstützung von standardisierten Austauschformaten und nicht-proprietärer Software sowie der Erprobung neuer Übersetzungstechnologien und -methoden. Ein Augenmerk liegt auf dem übergeordneten Arbeitsfluss bei mehrsprachiger Dokumentation. Dies umfasst den gesamten Arbeitsfluss von der Erstellung des Ausgangstexts bis zur Produktion von Texten in den Zielsprachen, wobei jegliche Schwächen oder unzureichende Standards in den Prozessen herausgearbeitet werden.

Softwareanforderungen[]

openTMS wird in Java implementiert. Java >=1.5 (Linux, Mac OS X, Microsoft Windows) ist erforderlich. openTMS verwendet die EPL-Lizenz (Eclipse Public License). Um den openTMS-Core-Server Virtual Machiche (VM) zu nutzen, benötigt man das Programm VirtualBox. [1]

Softwarearchitektur[]

Die Architektur von openTMS basiert auf verschiedenen Modellen. Diese Modelle beschreiben die wichtigsten Komponenten von openTMS. Jedes Modell übernimmt einen bestimmten Aspekt des Übersetzungsprozesses mit dessen jeweiligen Anforderungen. Die Modelle bilden zusammen ein Framework, das den Rahmen für die Erstellung von sprachspezifischen Software-Werkzeugen vorgibt.

Opentms-architecture

grundlegende Softwarearchitektur von openTMS

Die folgenden zentralen Modelle sind zu nennen:

Sicherheitsmodell
Dieses Modell beschreibt die Sicherheitsaspekte und -anforderungen von OpenTMS. Andere Modelle verwenden das Sicherheitsmodell, um den Zugriff auf spezifische Funktionen von OpenTMS zu erlauben oder zu beschränken. OpenTMS verwendet ein Sicherheitsmodell, das einerseits den Kommunikationskanal und andererseits die Daten sichert (beispielsweise den Wert von Elementen in einer XML-Datei oder die Werte in einer Eigenschaftsdatei).
Dokumentmodell
Das Dokumentmodell beschreibt die zentralen Dokumente, die in OpenTMS verwendet werden. Es basiert in Wesentlichen auf XLIFF und TMX. Das Dokumentmodell könnte auch als Teil des Datenmodells betrachtet werden. Da Dokumente jedoch zu den wichtigsten Daten zählen, die vom Übersetzungs- und Lokalisierungsprozess erzeugt werden, erfolgt ihre Modellierung separat.
Prozessmodell
Dieses Modell implementiert die Funktionen (die schließlich zu Anwendungen kombiniert werden – siehe Anwendungsmodell) von OpenTMS, beispielsweise einen Konverter oder eine Suchfunktion für Übersetzungsspeicher.
Benutzermodell
Dieses Modell realisiert den Benutzer und dessen Darstellung in OpenTMS. Das Benutzermodell arbeitet eng mit den Sicherheitsfunktionen zusammen. Unter Benutzern werden nicht nur Personen verstanden, sondern auch andere Prozesse. Benutzermodelle sind mit Rechten verknüpft, die wiederum das Sicherheitsmodell von OpenTMS unterstützen.
Datenmodell
Dieses Modell implementiert im Wesentlichen die Datenbankaspekte von OpenTMS. Es verwendet ein allgemeines Datenbankmodell mit der Bezeichnung Datenquellen. Bei Datenquellen handelt es sich um jede Art von Speichermedien für Daten, von einfachen Textdateien bis hin zu SQL und anderen Datenbanktypen.
GUI-Modell
Dieses Modell spezifiziert Editoren und weitere Funktionalität, für die eine GUI erforderlich ist. Das GUI-Modell wird in der Architekturspezifikation an dieser Stelle nicht weiter detailliert beschrieben. Das GUI-Modell sollte in einem getrennten Dokument definiert werden.
Schnittstellenmodell
Das Modell beschreibt, wie OpenTMS durch neue Modelle erweitert wird. Das Schnittstellenmodell ist ein abstraktes Modell und muss genauer untersucht werden. Ein Beispiel für eine solche Erweiterung ist die Schnittstelle mit CMS-Systemen. Schnittstellenmodelle sind auch deshalb ziemlich wichtig, da sie als Verbindung mit anderen Anwendungen (beispielsweise Webserver, CMS-Systeme) sowie mit Skriptsprachen wie Perl, PHP usw. dienen.
Anwendungsmodell
Dieses Modell realisiert Programme, die Aufgaben wie Übersetzung usw. ausführen.

Auf diese Modelle setzt das Anwendungsmodell auf und übernimmt die Organisation von echten Anwendungen (wie dem GUI-Modell). openTMS verwendet eine Datenquelle im Datenmodell, die den Zugriff auf Datenbanken oder andere Gerätearten organisiert, auf denen Daten (TM, Terminologie oder sogar maschinelle Übersetzung) gespeichert werden können. Derzeit werden die folgenden Datenquellen unterstützt: TMX-Dateien, XLIFF-Datei, SQL-Datenbanken. Datenquellen müssen einen Satz aus Methoden implementieren, der auf der Schnittstelle der Datenquelle basiert.

Der Zugriff auf openTMS kann direkt über Java oder einen XML-RPC-Server erfolgen.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

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